Auf dem Land – fernab von jeder Zivilisation – befand sich ein weitläufiger Gebäudekomplex mit zahlreichen Wohnungen und Stallungen für die Tiere. Es gehörte einer reichen Familie, die ihn mit großem Aufwand und Prunk ausgebaut hatte. Die Familie sorgte für die Tiere und erklärte ihnen, dass sie vollkommen sicher seien. Sie müssten sich nur weiterhin ihrer Obhut anvertrauen und in ihren Käfigen und Ställen bleiben. Dann würde es ihnen sehr gut gehen.
Eines Tages brach ein großes Feuer aus. Leider funktionierten die installierten Löscheinrichtungen nicht oder reichten nicht aus, um das Feuer zu löschen. Sie waren allerdings auch zum größten Teil Attrappen zur Beruhigung der Bewohner. Da der Gebäudekomplex so abgelegen war, konnte man keine Feuerwehr rufen.
Die Menschen mit den Anführern und Familienhäuptern sammelten sich vor dem brennenden Gebäudekomplex. Es war ihre moralische Pflicht, etwas zu unternehmen und das Feuer zu löschen. Schließlich hatten sie zuvor gesagt, dass sie alles im Griff hätten und auch ein ausbrechendes Feuer problemlos löschen könnten.
Nun aber standen sie offenkundig hilflos da.
Da war allerdings ein großer Fluss, der direkt an dem Gebäudekomplex vorbeifloss. Wasser eignet sich doch hervorragend zum Löschen. Sie hatten aber keine Pumpen und keine Gefäße, um das Wasser zu den brennenden Häusern zu leiten.
Aber sie mussten etwas tun! Es war unmöglich für sie, tatenlos zuzusehen, bis alles niedergebrannt war und die Tiere in den Flammen umgekommen sind.
Also beschlossen sie, sich selbst in den Fluss zu stürzen.
Einige sprangen gleich hinein. Andere zögerten, weil es doch nichts bringt. Sie sagten sich: „Was haben die Tiere davon, wenn WIR ins Löschwasser springen? Wie soll dadurch das Feuer gelöscht werden?“
Die anderen kritisierten jedoch diese Einstellung. Es ist so eine große Katastrophe und das Leben so vieler Tiere steht auf dem Spiel. Da muss man einfach etwas unternehmen. Also springen wir alle in den Fluss und wer nicht springt, wird als böser und verantwortungsloser Mensch betrachtet. Das wollte aber niemand sein.
Am Ende sprangen alle Menschen in den Fluss. Sie wurden von der Strömung mitgerissen und ertranken schließlich. Der ganze Gebäudekomplex brannte vollständig nieder. Es blieb nur noch Asche übrig.
Viele Tiere verbrannten, obwohl sie hätten fliehen können, denn die Riegel der Tore und Käfige waren zuerst abgebrannt. Aber sie wollten sich an die Anweisungen halten, in den Häusern zu bleiben.
Einige Tiere nutzten die Gelegenheit, rechtzeitig zu fliehen. Sie entfernten sich von den brennenden Trümmern und kamen in ein weites Land.
Wer wird nun für sie sorgen? Wer wird ihnen Sicherheit bieten?
Sie fanden schließlich Futter und alles, was sie brauchten. Es schien, als ob jemand für sie sorgen würde.
Aber sie waren frei. Und so merkten sie, dass sie vorher unter den Menschen nur betrogen wurden. Sie hatten doch ihre Freiheit für eine vermeintliche Sicherheit und einem vermeintlich komfortablen Leben aufgegeben.
Von jetzt an lebten sie in der Sicherheit, die Gott ihnen gab. Sie dankten Gott jeden Tag und waren glücklich.